Konsortium

„Die Entwicklung automatisierter Fahrfunktionen für die Stadt stellt eine sehr große technische Herausforderung dar, die wir nur im Verbund mit starken Partnern aus der Automobil- und Zulieferindustrie unterstützt durch wissenschaftliche Einrichtungen annehmen können. Gemeinsam werden wir in @CITY die erforderlichen Technologien in vorwettbewerblicher Weise gegenüber dem aktuellen Stand der Technik entscheidend voranbringen, um die Spitzenposition der deutschen Automobilindustrie zu halten.

Nur ein Industriestandort, der die für die Automatisierung notwendigen Technologien beherrscht und integrieren kann, und der die entstehenden Systeme und Subsysteme effizient zusammenführen kann, wird im Zukunftsmarkt „Autonomes Fahren“ bestehen und profitieren.“

 

 

Dr. Ulrich Kreßel, Mercedes-Benz AG
@CITY-Projektkoordinator

 Audi AG

Die Audi AG, seit 1965 zum Volkswagen Konzern gehörend, zählt mit den Marken Audi, Lamborghini und Ducati zu den weltweit erfolgreichsten Automobil- und Motorradherstellern im Premiumsegment. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Märkten präsent und erzielte 2017 mit mehr als 1,87 Mio. Einheiten einen neuen Auslieferungsrekord. Der im Jahr 2017 vorgestellte Audi A8 ist das erste Modell, das Audi für hochautomatisiertes Fahren auf Level 3 entwickelt hat. In den kommenden Jahren wird das Unternehmen massiv in neue Technologien und Modelle sowie den Aufbau einer digitalen Plattform für seine Kunden investieren. Die „Strategie 2025“ gibt Antworten auf die Megatrends Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Urbanisierung. Dazu gehören Schlüsseltechnologien wie das pilotierte Fahren, Audi AI, Elektromobilität, innovative Kraftstoffe oder die Brennstoffzelle.

Im Bereich „Forschung und Entwicklung“ beschäftigte die AUDI AG im Jahr 2017 knapp 13.672 Mitarbeiter und investierte etwa 3,8 Mrd. EUR. Die Themen Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren, bei Audi als „Pilotiertes Fahren“ bezeichnet, sind durch „Audi connect“ direkt in die strategische Zielausrichtung der AUDI AG eingebunden.

In @CITY liegt ein Schwerpunkt der AUDI AG auf den querschnittlichen Teilprojekten zur Umfelderkennung und Interpretation sowie zur Integration der digitalen Karte und der Lokalisation. Basierend auf den daraus hervorgehenden Ergebnissen wird die AUDI AG Fahrstrategien für das Fahren im urbanen Raum entwickeln und prototypische Umsetzungen für ausgewählte Szenarien im Erprobungsfahrzeug entwickeln und präsentieren.

 Mercedes-Benz AG

Die Daimler AG ist eines der erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt. Mit den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Vans, Daimler Trucks, Daimler Buses und Daimler Financial Services gehört der Fahrzeughersteller zu den größten Anbietern von Premium-Pkw und ist der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Daimler Financial Services bietet Finanzierung, Leasing, Flottenmanagement, Versicherungen, Geldanlagen und Kreditkarten sowie innovative Mobilitätsdienstleistungen an. Die Firmengründer Gottlieb Daimler und Carl Benz haben mit der Erfindung des Automobils im Jahr 1886 Geschichte geschrieben. Als Pionier des Automobilbaus ist es für Daimler Motivation und Verpflichtung, die Zukunft der Mobilität sicher und nachhaltig zu gestalten.

Das Unternehmen setzt dabei auf innovative und grüne Technologien sowie auf sichere und hochwertige Fahrzeuge, die faszinieren und begeistern. Daimler investiert konsequent in die Entwicklung effizienter Antriebe – von Hightech-Verbrennungsmotoren über Hybridfahrzeuge bis zu reinen Elektroantrieben mit Batterie oder Brennstoffzelle – um langfristig das lokal emissionsfreie Fahren zu ermöglichen. Darüber hinaus treibt das Unternehmen die intelligente Vernetzung seiner Fahrzeuge, das autonome Fahren und neue Mobilitätskonzepte mit Nachdruck voran. Denn Daimler betrachtet es als Anspruch und Verpflichtung, seiner Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden. Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Zum Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium-Automobilmarke der Welt (Quelle: Interbrand-Studie „The Anatomy of Growth“, 5.10.2016), sowie Mercedes-AMG,Mercedes-Maybach und Mercedes me, die Marken smart, EQ, Freightliner, Western Star, BharatBenz, FUSO, Setra und Thomas Built Buses und die Marken von Daimler Financial Services: Mercedes-Benz Bank, Mercedes-Benz Financial Services, Daimler Truck Financial, moovel, car2go und mytaxi. Das Unternehmen ist an den Börsen Frankfurt und Stuttgart notiert (Börsenkürzel DAI). Im Jahr 2017 setzte der Konzern mit insgesamt mehr als 289.300 Mitarbeitern rund 3,3 Mio. Fahrzeuge ab. Bei Anwendung von IFRS 15 und IFRS 9 im Geschäftsjahr 2017 hätte der Konzern-Umsatz 164,2 Mrd. €, das Konzern-EBIT 14,3 Mrd. € betragen. Vor Umstellung auf IFRS 15 und 9 lag der Konzern-Umsatz des Geschäftsjahres 2017, wie berichtet, bei 164,3 Mrd. € und das Konzern-EBIT des Geschäftsjahres 2017 bei 14,7 Mrd. €.

Im Projekt @CITY liegen die Schwerpunkte von Daimler im Hinblick auf Situationsverstehen auf der Umgebungserfassung mittels radarbasierten Verfahren und Kamerasensorik sowie der digitalen Karte. Im Projekt @CITY-AF widmet sich die Daimler AG neben den Herausforderungen zum automatisierten Fahren über urbane Knotenpunkte der Erkennung von und Interaktion mit schwächeren Verkehrsteilnehmern. Im Hinblick auf Kreuzungen wird basierend auf einer Fahrzeuglokalisation und einer digitalen Karte ein Ampeldetektionssystem entwickelt. Mit Blick auf Fußgänger und Radfahrer entwickelt und evaluiert Daimler Verfahren zur Detektion, Klassifikation und Tracking von schwächeren Verkehrsteilnehmern auch bei Teilverdeckung und in Gruppen. Darauf aufbauend sollen Verfahren zur Erkennung von Gesten und Intentionen untersucht werden.

 MAN Truck & Bus SE

MAN Truck & Bus ist einer der führenden europäischen Nutzfahrzeughersteller und Anbieter von Transportlösungen. Das Unternehmen ist Teil der MAN Gruppe, die zum Volkswagen Konzern gehört. Der Nutzfahrzeugbau bei MAN hat eine lange Tradition: Vor über 100 Jahren begann MAN mit dem Bau der ersten Lastwagen und Omnibusse. 2017 beschäftigte MAN Truck & Bus weltweit mehr als 36.000 Mitarbeiter, verkaufte 90.000 Fahrzeuge und erzielte damit 10 Milliarden Euro Umsatz.

Die MAN Truck & Bus SE ist sich der Verantwortung bewusst, die Sicherheit für Fahrer und vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten sowie als weiteren Schwerpunkt der Forschung, Verbrauch und Emission reduzierende Maßnahmen zu fördern. Im Nutzfahrzeugbereich ist die Wirtschaftlichkeit eines Fahrzeugs der wesentliche Aspekt bei der Kaufentscheidung. Maßgeblicher Faktor dabei ist der Kraftstoffverbrauch. Heute ist der Einfluss des Fahrers eine bedeutende Komponente hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs. In Zukunft wird auf diesem Bereich die Bedeutung der Telematik zunehmen, deren Potential noch besser zu analysieren und auszubauen ist. Insbesondere bei auf Telematik basierenden, vorausschauenden Systemen muss hinsichtlich Nutzbarkeit und Akzeptanz sowohl der Fahrer als auch das Fahrerverhalten bereits in der Definitionsphase berücksichtigt werden.

Der Arbeitsschwerpunkt in @CITY liegt auf der Einbeziehung des ÖPNVs in die Automatisierung. Automatisierte Stadtbusse werden in Zukunft ein fester Bestandteil des innerstädtischen Szenarios sein. Für den Einsatz in der Stadt wird das bestehende Umfeldmodell um Freiflächenerkennung und präziser Ego-Lokalisierung erweitert, mit dem Ziel Engstellen und Haltestellen kollisionsfrei be- und anfahren zu können. Begleitend werden Untersuchungen zum internen und externen HMI durchgeführt, welches dem Fahrer sowie den Fahrgästen eine jederzeit transparente System- und Verkehrsinformation liefert.

 Aptiv Services Deutschland GmbH

Aptiv ist ein globales Technologieunternehmen. Es forscht und entwickelt an Lösungen für Sicherheit, Umweltschutz und Vernetzung, um so die Mobilität nachhaltig fortzuentwickeln. Weltweit beschäftigt Aptiv 147.000 Mitarbeiter und betreibt 14 technische Zentren sowie Produktionsstandorte und Kundendienstzentren in 45 Ländern. In Deutschland ist Aptiv mit Entwicklung und Vorentwicklung, Kundenservice und Fertigung präsent. Mit 700 Mitarbeitern ist Wuppertal ist Sitz des Kunden-Technologie-Zentrums und der Deutschlandzentrale. Aptiv bietet unvergleichliche Stärken für die Lösung komplexer Herausforderungen, wenn es um mehr Fahrsicherheit, Umweltschutz und bessere Vernetzung der Mobilität geht. Software und Fahrzeugarchitekturen sind dabei die zentralen Kompetenzfelder zur Umsetzung fortschrittlicher Sicherheitssysteme, des autonomen Fahrens, Bedien- und Informationsdarstellungskonzepte sowie für Fahrzeugvernetzung. Als Nachfolger der früheren Delphi Automotive PLC ist Aptiv aus dem Spin-Off des früheren Delphi Geschäftsbereichs Powertrain hervorgegangen.

Die Ausrüstung von Fahrzeugen mit aktiven Fahrerassistenzsystemen gehört zum Kerngeschäft von Aptiv.  In den 90ern lieferte Aptiv das erste Serien-Radar für ein Serien-Automobil, entwickelte das erste voll elektronische Radar ohne Mechanik-Komponenten und stellt mit dem Produkt RACam, einen kombinierten Kamera-Radar-Sensor für Serienfahrzeuge her.  Als Entwickler von kompletten Fahrerassistenzsystemen entwickelt und fertigt Aptiv seit Jahrzehnten Steuergeräte und die komplette elektrische und elektronische Architektur zur Energieversorgung und zum Datentransfer bzw. Steuerung der elektrischen und elektronischen Komponenten im Fahrzeug. Schwerpunkt von Aptiv ist die Integration der autonomen Funktionen und Komponenten. Das beinhaltet die Steuergerätearchitektur.  Für autonome oder automatische Fahrfunktionen hat Aptiv das Konzept des Multi Domain Controllers entwickelt, das seit 2016 unter dem Namen zFAS an Audi geliefert wird.

In @CITY setzt Aptiv Schwerpunkte auf die Umfeldwahrnehmung, Sensorfusion mit digitalen Karten und Lokalisierung, die die Entwicklung automatisierter Fahrfunktionen grundsätzlich möglich machen. Des Weiteren konzentriert sich Aptiv auf die Entwicklung und Implementierung automatisierter Fahrstrategien in urbanen Knotenpunkten. Aufbauend auf den Ergebnissen werden automatisierte Fahrfunktionen für ausgewählte Szenarien prototypisch dargestellt. Um Kreuzungen und Kreisverkehre erfolgreich zu durchfahren, bedarf es der Fähigkeit, das Verhalten der dynamischen, schwächeren Verkehrsteilnehmer im allgemeinen Kontext erkennen, verfolgen und vorhersagen zu können. Aptiv hat mit der Stadt Wuppertal eine Vereinbarung getroffen, eine Strecke im öffentlichen Straßennetz mit stadtrelevanten Elementen wie Kreuzungen und Kreisverkehren für die Erprobung automatisierter Fahrfunktionen nutzen zu dürfen. So kann dieser Straßenabschnitt als Teststrecke für die Erprobung von im Projekt @CITY entwickelten Funktionen genutzt werden.

 Continental

(Continental Teves AG & Co. oHG, Continental Safety Engineering International GmbH, Continental Automotive GmbH)

Continental entwickelt wegweisende Technologien und Dienste für die nachhaltige und vernetzte Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Das 1871 gegründete Technologieunternehmen bietet sichere, effiziente, intelligente und erschwingliche Lösungen für Fahrzeuge, Maschinen, Verkehr und Transport. Continental erzielte 2017 einen Umsatz von 44 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell mehr als 240.000 Mitarbeiter in 61 Ländern. 


 

Chassis & Safety

Die Division Chassis & Safety entwickelt und produziert sowohl integrierte aktive und passive Fahrsicherheitstechnologien als auch Produkte, die die Fahrzeugdynamik unterstützen. Das Produktportfolio reicht von elektronischen und hydraulischen Brems- und Fahrwerkregelsystemen über Sensoren, Fahrerassistenzsysteme, Airbagelektronik und sensorik sowie elektronische Luftfedersysteme bis hin zu Reinigungssystemen für Windschutzscheiben und Scheinwerfer. Der Fokus liegt auf einer hohen Systemkompetenz und Vernetzung von einzelnen Komponenten. So entstehen Produkte und Systemfunktionen entlang der Wirkkette SensePlanAct. Diese bilden das Fundament für das automatisierte Fahren. Chassis & Safety beschäftigt weltweit über 47.700 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Umsatz von rund 9,8 Milliarden Euro.

Im Rahmen von @CITY wird sich Chassis & Safety im Bereich der Funktionsentwicklung und in der Konzeptionierung des Umfeldmodells einbringen. Die Schwerpunkte liegen auf einer umfassenden Funktionsdarstellung des automatisierten Fahrens für das sichere und regelgerechte Durchfahren von urbanen Knotenpunkten und der Interaktion mit schwächeren Verkehrsteilnehmern. Miteinbezogen wird auch eine Infrastruktur-basierte Sensorik, die über ein eigenes Umfeldmodell verfügt und in Echtzeit mit Fahrzeugen kommunizieren kann.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Testmethodik dar. In @CITY wird ein neues Test-Tool zur Testdurchführung, Referenzierung sowie Verifikation der neuen Fahrfunktionen entwickelt. Erstmals eingesetzt wird das Tool bei der Evaluierung des automatisierten Fahrens über urbane Knotenpunkte, mit besonderer Berücksichtigung der Interaktion mit schwächeren Verkehrsteilnehmern.

 

Interior

In der Division Interior dreht sich alles um das Informationsmanagement im Fahrzeug und darüber hinaus. Zum Produktspektrum für verschiedene Fahrzeugkategorien gehören Instrumente, Multifunktionsanzeigen und Head-up-Displays, Kontroll- und Steuergeräte, Zugangskontroll- und Reifeninformationssysteme, Radios, Infotainment- und Bediensysteme, Klimabediengeräte, Software, Cockpits sowie Lösungen und Dienste für Telematik und Intelligente Transportsysteme. Interior beschäftigt weltweit über 46.000 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Umsatz von 9,3 Milliarden Euro.

In @CITY wird sich die Division Interior mit der Entwicklung und Untersuchung von Infotainment-Systemen beschäftigen, die es den Nutzerinnen und Nutzern automatisierter Fahrzeuge ermöglichen sollen, komfortabel und sicher fahrfremden Tätigkeiten nachzugehen. Hierbei soll insbesondere die Rückdelegation der Fahraufgabe an den Fahrer anhand von Prototypen- und Probandentests untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Entwicklung von Konzepten zur Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern im urbanen Raum. Identifizierte Lösungsansätze der Grundlagenforschung werden prototypisch entwickelt und in ihrer Wirksamkeit untersucht.

 Robert Bosch GmbH

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 402.000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2017). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 78,1 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in vier Unternehmensbereiche: Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch hat 2017 7,3 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert und beschäftigt hier weltweit rund 64.500 Mitarbeiter an 125 Standorten.

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2017 mit 47,4 Milliarden Euro 61 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions verfolgt die Vision einer unfallfreien, emissionsfreien und stressfreien Mobilität der Zukunft und bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung.

Wichtige Systemkomponenten für das automatisierte Fahren wie Umfeld- und Initialsensoren, Steuergeräte sowie Lenk- und Bremsaktuatoren entwickelt und fertigt Bosch selbst. Hinzu kommt eine jahrelange Erfahrung bei der Systementwicklung und Serieneinführung von Fahrerassistenz- und aktiven Sicherheitssystemen wie Night Vision, Adaptive Cruise Control, Parkassistenz- und Automatischen Notbremssystemen. Wichtige Innovationen im Automobil wie zum Beispiel der Schleuderschutz ESP kommen von Bosch. Darüber hinaus verfügt Bosch über eine umfassende Expertise in der Unfallforschung und bei der Gestaltung nutzergerechter Mensch-Maschine-Schnittstellen.

Ein Schwerpunkt von Bosch in @CITY liegt auf der Entwicklung von Methoden zur videobasierten Umfeldwahrnehmung mit dem Ziel ein umfassendes Szenenverständnis im innerstädtischen Verkehr zu realisieren. Außerdem wird sich Bosch mit der Erkennung von schwächeren Verkehrsteilnehmern sowie der Modellierung und Vorhersage ihres Verhaltens in relevanten Verkehrssituationen befassen. Ausgehend von einer robusten Erkennung von Fußgängern und der Extraktion ihrer Posen und Gesten werden dazu Verfahren zur Situationsanalyse und Verhaltensprädiktion entwickelt. In einem weiteren Themenschwerpunkt untersucht Bosch die Interaktion von automatisierten Fahrzeugen mit Fahrzeuginsassen sowie anderen Verkehrsteilnehmern. Ziel ist dabei insbesondere die Konzeption und Entwicklung von fahrbezogenen HMI-Prototypen.

 Valeo Schalter und Sensoren GmbH

Valeo ist eine unabhängige Unternehmensgruppe, die sich auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Komponenten, integrierten Systemen und Modulen für Pkw und Nutzfahrzeuge spezialisiert hat. Valeo zählt zu den weltweit führenden Zulieferern der Automobilindustrie. Der Konzern verfügt über 184 Produktionsstätten, 20 Forschungszentren, 35 Entwicklungszentren und 15 Vertriebszentren und beschäftigt 111.600 Mitarbeiter in 33 Ländern.

Die Valeo Schalter und Sensoren GmbH mit Sitz in Bietigheim-Bissingen ist eine 100% Tochter der Valeo-Gruppe. Als der heute weltweit führende Sensorlieferant für Fahrerassistenz verfügt sie über langjährige Kernkompetenz in allen Bereichen für autonomes Fahren im unteren Geschwindigkeitsbereich: Sensortechnologie, System-Know-how, Signalverarbeitung und Systemvalidierung. Valeo ist darüber hinaus in einer Vielzahl von Forschungsprojekten vertreten. Darunter auch Europäische, wie z.B. VIDAS oder Cloud-LSVA und aktuell im nationalen Forschungsvorhaben @CITY.

In @CITY legt Valeo den Schwerpunkt auf Kreuzungen und urbane Straßen. In der Pilotanwendung Kreuzung soll diese mit Hilfe eines Testfahrzeugs, welches im Projekt aufgebaut wird, überquert werden. In diesem Rahmen entwickelt Valeo verbesserte Algorithmen zur Erkennung von Lichtsignalanlagen und Fahrbahnmarkierungen. In der Pilotanwendung „Parker in zweiter Reihe“ beschäftigt sich Valeo mit statischen und dynamischen Engstellen auf urbanen Straßen. Hierfür bringt Valeo Kenntnisse im Bereich der Algorithmik für Ultraschall-, Radar-, Lidar-, Laserscanner-, sowie Kamera-Sensorik in das Projekt mit ein. Forschungen für neue Sensortechnologien erfolgen vor allem im Bereich der Laserscanner und Kameras. Das gesteckte Ziel ist klar: Das automatisierte Fahren im urbanen Umfeld, demonstriert am Beispiel der Pilotanwendungen.

 ZF Friedrichshafen AG

ZF ist ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Er ist mit 146.000 Mitarbeitern an rund 230 Standorten in nahezu 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2017 hat ZF einen Umsatz von 36,4 Milliarden Euro erzielt. ZF zählt zu den weltweit größten Automobilzulieferern.

ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln. Das Unternehmen wendet jährlich mehr als sechs Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf, vor allem für effiziente und elektrische Antriebe und eine Welt ohne Unfälle. Mit seinem umfangreichen Portfolio verbessert ZF Mobilität und Dienstleistungen nicht nur für Pkw, sondern auch für Nutzfahrzeuge und Industrietechnik-Anwendungen.

Die Arbeitsschwerpunkte von ZF in dem Konsortium @CITY umfassen unter anderem die Weiterentwicklung des Umfeldmodells für die Erfassung und das Verstehen des statischen und dynamischen Umfelds. Basierend auf der Umfelderfassung und dem Situationsverständnis entwickelt ZF ein Fahrstrategiekonzept, um das Fahren über urbane Kreuzungen zu ermöglichen, wobei die Komplexität der Szenarien schrittweise erhöht wird. Anhand der Kreuzungsszenarien lassen sich zudem das Verhalten der schwächeren Verkehrsteilnehmer detektieren und interpretieren. Zusätzlich setzt ZF Konzepte zur Interaktion mit dem Fahrer um. Die Bewertung erfolgt über Tests mit dem Versuchsträger und mit einer Simulationsumgebung.

 3D Mapping Solutions GmbH

Das Kernpersonal der Firma 3D Mapping Solutions beschäftigt sich seit 1995 mit der hochgenauen Erfassung und Vermessung von Verkehrswegen mit Messfahrzeugen. Das Know-How der Firma umfasst nicht nur die erforderliche Messtechnik mit Kameras und Scannern, sondern auch die hochgenaue Auswertung für vielfältige Aufgaben der Ingenieurvermessung. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit von 3D Mapping Solutions ist die Bereitstellung von Referenzmessungen auf Straßen zur Erprobung von Fahrerassistenzsystemen aller Art oder für die Fahrdynamik.

3D Mapping Solutions ist in Form einzelner Projekte für die Entwicklungsabteilungen der Automobilindustrie oder die entsprechenden Zulieferer tätig. In diesem Bereich wurde mit hohem Aufwand in Forschung und Entwicklung, insbesondere eine hohe Qualität der Sensordatenverarbeitung mit Kameras und Scannern sowie hohe Präzision der Auswertungen für die verschiedenen Anwendungen erreicht. In den letzten Jahren wurden zusätzlich Datenschnittstellen für die Abbildung von komplexen Straßennetzen in Fahrsimulatoren oder als Referenzkarten für das autonome Fahren mitentwickelt, auf die heute als Grundlage für die Erstellung der Basiskarte aufgebaut werden kann.

In @CITY wird 3D Mapping Solutions gemeinsam mit den Partnern die notwendigen Inhalte der digitalen Karte und die erforderlichen Genauigkeiten für die jeweiligen Objekte definieren. Es gilt, die Verkehrssituationen und vor allem die logischen Zusammenhänge der Achsen, Fahrspuren und Objekte auch für komplexe Kreuzungen im Innenstadtbereich umfassend und korrekt zu beschreiben. Im Zuge des Projektes wird das erforderliche Kartenformat definiert und es werden Referenzkarten für im Projekt noch festzulegende Testgebiete erstellt.

 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt und beschäftigt aktuell etwa 8000 Mitarbeiter an 20 Standorten. Seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit und Digitalisierung sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden.

Am DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik entwickeln etwa 180 Mitarbeiter zukunftsweisende Lösungen für innovative Mobilität und automatisierte Fahrzeuge auf Straße und Schiene. In diesem Zusammenhang wird notwendige Forschungsinfrastruktur (insbesondere Labore, Simulatoren, Prüfstände, Testfelder und Infrastrukturen im öffentlichen Raum) genutzt, anwendungsbezogen weiterkonzipiert, aufgebaut und betrieben. Arbeitsschwerpunkte des Instituts sind u.a.: Entwicklung automatisierter und kooperativer Fahrzeuge und sicherheits-, effizienz- und komforterhöhender Verkehrsinfrastruktur, Systemarchitekturen (Hard- und Software), Sensorik/Sensordatenfusion, Funktionsentwicklung für Assistenz und Automation, Mensch/Technik-Integration und insbesondere HMI für automatisierte/kooperative Fahrzeuge, Fahrermodellierung sowie Testen in Laboren, Simulationen/ Simulatoren, Prüfständen, Testfeldern und Feldtests bis hin zu Erprobungen im öffentlichen Raum.

Das DLR konzentrierte sich in @CITY auf das Thema Mensch-Fahrzeug-Interaktion und die Anwendung der dabei gewonnenen Erkenntnisse für automatisierte Fahrfunktionen in der Stadt - speziell beim Befahren von Knotenpunkten. Dabei brachte das DLR seine Expertisen aus den Bereichen Human Factors ein, hier insbesondere zur Modellierung beobachtbaren Fahrerverhaltens sowie der Entwicklung und Anwendung menschzentrierter Evaluations- und Bewertungsmethoden. Ebenso wurde langjährige Expertise beim durchgängigen Testen und Evaluieren komplexer Systeme – u.a. im öffentlichen Raum – eingebracht. Dabei fokussierte sich das DLR insbesondere auf die Wirkkette Beobachtung des Realverkehrs, der daraus abgeleiteten Testfallgenerierung sowie darauf basierenden Validierung.

 Technische Universität Chemnitz

Die Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie an der TU Chemnitz engagiert sich seit langem im Bereich von Nutzerstudien in Mensch-Technik-Systemen mit einem Schwerpunkt im Automobilbereich. Zahlreiche Systeme und Konzepte wurden in Kooperation mit Industriepartnern wie z.B. der Volkswagen AG und BMW Group auf ihre Brauchbarkeit untersucht. Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt auf Fragestellungen der Mensch-Technik Interaktion, Akzeptanz und Vertrauen in technische Systeme, Usability, mentalen Modellen, kognitiver Beanspruchung, geteilter Aufmerksamkeit und Fertigkeitserwerb in komplexer Umwelt. Für die Durchführung von Nutzerstudien kann auf einen umfassenden Methodenbaukasten, eine Probandendatenbank, Laborräume, Software zur experimentellen Erzeugung und Durchführung von Videosimulationsstudien, Blickbewegungsmessung sowie Datenlogger zurückgegriffen werden.

Der Arbeitsschwerpunkt der TU Chemnitz in @CITY lag auf der Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern mit Fokus auf impliziter Kommunikation. Es wurden dafür relevante Verkehrsszenarien identifiziert und durch Beobachtungsfahrten abgesichert. Für gemeinsam mit den Partnern priorisierte Szenarien wurden detaillierte empirische Studien im Realverkehr durchgeführt, welche sowohl implizite Kommunikationskanäle, Interaktionsabläufe als auch Parameterbereiche für Interaktionskonzepte lieferten.

Die ermittelten Szenarienvarianten werden als Realfahrten eingefahren und mit Videokameras aufgezeichnet. Diese Videos werden in Probandenstudien hinsichtlich Akzeptanz, Verständlichkeit und Sicherheit bewertet, um aus Nutzersicht geprüfte Konzepte mit umsetzbaren Parametern zu erhalten.

 Technische Universität Darmstadt

Das Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) an der TU Darmstadt forscht und lehrt mit einem interdisziplinären Team (Ingenieurwesen, Psychologie, Medizin) auf den Gebieten Mensch-Maschine-Interaktion & Mobilität, Arbeitsbewertung & Arbeitsplatzgestaltung sowie Arbeitsorganisation & Kompetenzentwicklung. Im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion & Mobilität beschäftigt sich die TU Darmstadt schon seit den 1990er Jahren mit den ersten Ausprägungen der Fahrzeugautomatisierung in Form von Fahrerassistenzsystemen. Aktuell wird an der teil- und hochautomatisierten Fahrzeugführung geforscht, hier stehen die Gestaltung von Interaktionskonzepten für die Fahrer-Fahrzeug-Kooperation, die Nutzerakzeptanz sowie das Themengebiet der fahrfremden Tätigkeit im Mittelpunkt. Außerdem wird der Datenschutz (Privacy) im vernetzten Fahrzeug betrachtet.

In @ CITY arbeitete die TU Darmstadt in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern mit dem Schwerpunkt „Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern“. Aufgaben der TU Darmstadt waren die wissenschaftliche Herausarbeitung der theoretischen Grundlagen, die Entwicklung von prinzipiellen Gestaltungslösungen und die Evaluation der prototypisch umgesetzten Kommunikations-Interfaces. Darüber hinaus war die TU Darmstadt an dem Thema „Nutzerinteraktion in komplexen Verkehrssituationen“ beteiligt und forschte hier an der Bewertung der durch die Ausführung fahrfremder Tätigkeiten gebundenen Ressourcen des Fahrers und den sich daraus ergebenden Empfehlungen für die Aufgabengestaltung.

 Technische Universität München

Lehrstuhl für Ergonomie

Im Projekt @CITY brachte der Lehrstuhl für Ergonomie (LfE) seine jahrelange Erfahrung auf dem Feld der Interaktionsgestaltung von Mensch-Maschine-Systemen ein. Hierzu zählten beispielsweise die Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Mensch-Maschine-Interaktionskonzepten (MMI-Konzepten) für Fahrerassistenz- und -informationssysteme. Die Münchner Ergonomen setzten zur Beantwortung der Forschungsfragen in @CITY verschiedene Labore ein. Hierzu gehörten ein statischer und ein dynamischer PKW-Fahrsimulator sowie ein Fußgängersimulator, welche miteinander vernetzt wurden. Diese vernetzte Simulation dient dazu, Untersuchungen mit Mischverkehr (z.B. automatisiertes vs. manuelles Fahrzeug, automatisiertes Fahrzeug vs. Fußgänger) zu realisieren – ein Thema, welches gerade bei der Einführung der Automation von hoher Bedeutung ist.

Im Rahmen des Projektes adressierte der Lehrstuhl für Ergonomie menschzentrierte Fragestellungen, die unter anderem die (standardisierte) Gestaltung der Automation (z.B. internes und externes MMI) in verschiedenen Automationsgraden sowie im Transitionsmodus thematisieren. Aber auch die Interaktion/Kooperation zwischen automatisierten Fahrzeugen und anderen, nicht automatisierten bzw. schwächeren Verkehrsteilnehmern war Schwerpunkt der Aktivitäten. Die Expertise des Lehrstuhls auf dem Gebiet der Mensch-Fahrzeug-Interaktion im Rahmen der automobilen Forschung stellte somit die nutzerzentrierte, dieses Mal jedoch nicht nur als Anwender des Systems, sondern als "Ansprech- und -Kommunikationspartner" der Automation, sicher. Dies wirkte sich positiv auf die Akzeptanz der Funktionen, vor und hinter der Windschutzscheibe, aus. 

 

Lehrstuhl für Verkehrstechnik

Der Lehrstuhl für Verkehrstechnik der Technischen Universität München (TUM-VT) befasst sich in Forschung und Lehre mit Methoden und Technologien zur Erfassung, Modellierung und Simulation sowie zur räumlich-zeitlichen Beeinflussung des Verkehrsgeschehens sowohl im Individualverkehr als auch im öffentlichen Verkehr. Er zeichnet sich dabei auch durch Expertise im Bereich der Radverkehrsforschung im Auftrag der öffentlichen Hand wie auch der Industrie aus (Beispiele sind die Projekte UR:BAN MV, SiBike, RadOnTime, RASCH). Arbeitsschwerpunkte hier sind die Analyse und Modellierung des Verhaltens von Radfahrern in komplexen urbanen Situationen. Dazu zählt auch die Interaktion und Kommunikation zwischen Radfahrern und motorisierten Verkehrsteilnehmern, einschließlich automatisierter Fahrzeuge.

Im Vorhaben @CITY untersucht TUM-VT, ob und wenn ja, welche Kooperation zwischen Radfahrern und automatisierten Fahrzeugen in bestimmten Situationen erforderlich ist, um entstehende Konflikte speziell unter Sicherheitsaspekten zu lösen. Anhand von Simulationsstudien, auch mit einem vernetzten Fahrzeug- und Fahrradsimulator, wird das Potenzial erforscht, welches durch den Austausch von verkehrsbezogenen Informationen (z.B. mithilfe von mobilen Endgeräten) realisiert werden kann. Ein am Lehrstuhl existierender Fahrradsimulator wird zur Gewährleistung eines möglichst realistischen Fahrerlebnisses für Probanden entsprechend technisch ausgebaut und die Modelle zur Abbildung und Prädiktion des (häufig nicht regelkonformen) Verhaltens der Radfahrer weiter entwickelt. Für als besonders kritisch identifizierte Konfliktsituationen werden in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Kooperationsstrategien entworfen, modelliert und in der Simulations- und Analyseumgebung implementiert. Um möglichst aussagekräftige Erkenntnisse über die Kommunikation und Interaktion zwischen Verkehrsteilnehmern zu gewinnen sowie die Wirksamkeit der Kooperationsstrategien zu beurteilen, wird mit einem Methodenmix gearbeitet, bestehend aus Simulator-Studien, Verkehrs- und Fahrsimulation, Szenario basierten Probanden-Befragungen sowie Analyse von bestehenden Feldbeobachtungsdaten.

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